Es trifft wohl zu, dass „Auszeichnungen im Leben etwas Seltenes“ sind. Doch derjenige, welcher in seiner Dankesrede am 23. September 2018 auf eben diesen Umstand (in gewohnter Bescheidenheit) hinwies, hat sie wahrlich verdient! Unser Ehrenmitglied Dr. Peter Kolb, Leitender Regierungsdirektor a. D. bei der Regierung von Unterfranken, wurde für sein jahrzehntelanges Engagement im kulturellen Leben Unterfrankens mit der renommierten Ehrenmedaille des Be- zirks ausgezeichnet. Diese besondere Würdigung erfüllt auch die Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte mit Stolz. Daher ist es uns eine Ehre und Freude zugleich, Dr. Peter Kolb, der mit seinen wahrhaft beachtlichen, wissenschaftlich und sprachlich brillanten Forschungen, wie es Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel in seiner Laudatio ausdrückte, zur „Geschichte, Kultur und den Besonderheiten unserer unterfränkischen Heimat“, bleibende Verdienste erworben hat, den vor- liegenden 70. Band des Mainfränkischen Jahrbuchs in großer Dankbarkeit zum 80. Geburtstag widmen zu können.
In all den Jahren wurde Dr. Peter Kolb, der sich auch schon seit langem als aktives Mitglied unseres Beirats einbringt, nie müde, auf die besondere Bedeutung der Lokal- und Regionalgeschichte hinzuweisen. Aber, so sein Wahlspruch, „die Geschichte muss den Menschen auch vermittelt werden“. Und dies hat er mit seinen zahlreichen akribischen Forschungen in imposanter Weise getan. Daher überrascht es kaum, dass sein Hauptwerk, die im Auftrag des Bezirks Unterfran- ken gemeinsam mit Dr. Ernst Günter Krenig herausgegebene „Unterfränkische Geschichte“ in sieben Bänden, längst als unverzichtbares Standardwerk gilt, „das seit dem Erscheinen des ersten Bandes im Jahr 1989 Maßstäbe in der Erforschung der unterfränkischen Geschichte gesetzt hat“, um erneut Erwin Dotzel zu zitieren.
Auch das Mainfränkische Jahrbuch war und ist stets darum bemüht, unsere Lokal- und Regionalgeschichte in ihren zahlreichen Facetten zu beleuchten. Dabei sind die gewählten Themen und Ansätze der Autoren im vorliegenden Band wieder ebenso vielfältig wie quellen- und bildreich. Der zeitliche Bogen der Abhandlungen spannt sich vom Spätmittelalter bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts. Thematisch erwarten Sie „klassische“ literatur- und quellengeschichtliche Beiträge, aber auch biografische Ansätze, Untersuchungen zur Würzburger Studenten-, Hochschul- und Musikgeschichte, zur Presse- und Unternehmensgeschichte sowie natürlich (bildreiche) Beiträge zur Kunstgeschichte – mit ganz unterschiedlichen methodischen Zugängen. Neben insgesamt elf Aufsätzen sowie einem Tagungsbericht bietet das diesjährige Jahrbuch auch sechzehn Buchbesprechungen. Für diese überaus anregenden interdisziplinären Beschreibungen, Analysen und Urteile, die auch (in gewohnter Weise) weit über den „mainfränkischen Tellerrand“ hinausblicken, sei unseren Rezensentinnen und Rezensenten herzlich gedankt sei. Beispielhaft genannt seien an dieser Stelle vor allem Frau Dr. Hildegard Mierau sowie (erneut) Herr Dr. Peter Kolb, welche in den letzten Jahren zahlreiche Werke gelesen und für das Jahrbuch besprochen haben.
Allen Autorinnen und Autoren möchten wir für Zeit und Mühe, die sie in so hohem Maße aufgewendet haben, herzlich danken. Besonderer (auch ganz persönlicher) Dank gilt zudem unserem ehemaligen Schriftleiter, Herrn Dr. Udo Haupt, der dieses Amt über zehn Jahre mit großer Hingabe ausübte und für seine besonderen Verdienste um unseren Verein zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Gratulor!
Danken möchte unser Verein natürlich auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Spurbuchverlags sowie der Firma pth-mediaberatung GmbH, ganz besonders Herrn Hinkel und Frau Bötsch für die engagierte und sachkundige Zusammenarbeit.
Schließlich sei auch der Stadt Würzburg und der Unterfränkischen Kulturstiftung für die erneut gewährte finanzielle Unterstützung verbindlichster Dank ausgesprochen.
Viele Freude bei der Lektüre!
Würzburg, im Oktober 2018 Daniel Karch (Schriftleiter)